„Nicht immer aus demselben Blickwinkel in die Zukunft zu blicken, sondern zu versuchen, neue Horizonte und Chancen zu erkennen und dabei stets Kritikfähigkeit anzuwenden und auf die Beweise aus der wissenschaftlichen Literatur zurückzugreifen“: Der persönliche und professionelle Ansatz von Giordana Zanna (Tierärztin, PhD, Diplom vom Europäischen College für Dermatologie in der Veterinärmedizin (ECVD) und Leiterin des Bereichs für Veterinärmedizinische Dermatologie am veterinärmedizinischen Institut Novara, das zur Gruppe AniCura gehört) könnte mit diesen wenigen Zeilen alles zusammenfassen.
Der Mut, sich selbst herauszufordern und etwas zu wagen, gestärkt durch Kenntnisse und eindeutige wissenschaftliche Beweise, ist das Sprungbrett für die Zukunft. So wird das „Sich-Selbst-Herausfordern“ zu einer Chance und einem Experiment, zu einer Gelegenheit, um Grenzen zu überschreiten, die bislang unbekannt waren. All das geschieht mit dem Bewusstsein, dass „die berufliche Tätigkeit in der Zukunft nur verbessert werden kann, wenn wir wissenschaftlichen Einflüssen und den Innovationen, die diese mit sich bringen, einen positiven Wert beimessen“.
Von diesen Grundsätzen ausgehend näherte sich Frau Dr. Zanna der MLS®-Lasertherapie an und erachtete sie als eine „neue therapeutische Grenze“: Ein Treffen, das neue Wege eröffnete. „Das Treffen mit der Lasertherapie und ASA“, erklärt Frau Dr. Zanna „war kein Zufall: Ich wurde vom Unternehmen zu einem Kennenlern-Meeting eingeladen. Dieser Einladung bin ich gefolgt, um direkt vor Ort die instrumentelle Wirksamkeit und Effizienz des therapeutischen Lasers zu erproben. Hier begann die Herausforderung und der Wunsch, mich selbst auf die Probe zu stellen. Ich bezog auch Kollegen anderer Spezialgebiete mit ein, darunter Orthopäden und Anästhesisten. Nachdem die neuesten wissenschaftlichen Beweise eintrafen, haben wir damit begonnen die Nützlichkeit des therapeutischen Lasers in der klinischen Praxis zu erproben“. Ein erster Schritt, der zu weiteren Projekten mit ASAcampus führte.
Wie erfolgte das Treffen mit ASAcampus und welche Türen haben sich dabei geöffnet?
Mit ASAcampusverlief das Treffen virtuell, aufgrund der Einschränkungen und Abstandsregeln infolge von COVID-19. Wir haben uns online mit erfahrenen Experten dieses Gebietes ausgetauscht und ein Forschungsprojekt zusammengestellt, für das wir die Auszeichnung ANICURA 2020 erhalten haben. Unser Ziel war mit dieser Studie die Wirkung der Lasertherapie auf das Mikrobiom der Haut und auf einige andere Entzündungsmarker bei atopischen Patienten zu untersuchen.
In Ihrem Alltag konnten Sie die Wirksamkeit der Lasertherapie jedoch bereits erproben: Erinnern Sie sich an einen bedeutenden Fall, bei dem MLS® ihren Wert besonders aufgezeigt hat?
Ich denke, dass der Fall von „Oliver“ besonders bedeutsam nicht nur für den Wert der MLS®-Lasertherapie ist, sondern auch dafür, „dass es viel gefährlicher gewesen wäre kein Risiko einzugehen als umgekehrt“. Der Patient musste nach einem schweren Trauma der Amputation einer Gliedmaße unterzogen werden, aber ich war der Meinung, dass vor dieser extremen Lösung noch eine andere Möglichkeit angewendet werden soll. So habe ich meinen ursprünglich skeptischen Kollegen aus der Chirurgie mit einer bestimmten Entschlossenheit mitgeteilt, dass wir mit einer Kombination aus Curettage und Lasertherapie arbeiten müssen, um die Gliedmaße zu erhalten. Das haben wir getan und es brachte Erfolg. „Oliver“ läuft heute auf vier Pfoten und ich kann kaum in Worte fassen wie froh ich bin, dass ich daran geglaubt habe.
Ein Erfolgsbeispiel, das auch aus der Leidenschaft in der DNA entstand und zusätzlich durch eine professionelle Laufbahn entstand, dank der Sie sich für die Dermatologie entschieden haben.
Schon als Kind hatte ich eine Leidenschaft für die Natur und Tiere im Allgemeinen, die mir mein Vater mit dem vermittle, was ich heute als seine Lehren der Kultur bezeichne. Die Entscheidung für die Dermatologie fiel hingegen nach einem thematischen Kurs anschließend an mein Studium und dank des Glücks eines aufschlussreichen Treffens, durch das ich wirklich verstand, welche Schritte notwendig waren, um ein klar definiertes Ziel zu erreichen.
Was war von grundlegender Bedeutung für Ihre persönliche Weiterentwicklung?
Mit Sicherheit meine Berufserfahrung in England und mein Praktikum im Bereich Dermatologie an der Autonomen Universität Barcelona, auf das ich besonders stolz bin. Es war äußerst konstruktiv und ich hatte die Gelegenheit und das Privileg, mit international anerkannten Kollegen zusammenzuarbeiten, auf deren Lehre ich heute zurückgreifen kann.
Derzeit bekleiden Sie die Position der wissenschaftlichen Leiterin für veterinärmedizinische Dermatologie am Veterinärmedizinischen Institut Novara, das Teil der Gruppe AniCura ist: Welchen Ansatz nutzen Sie für Ihre Arbeit und wie sieht Ihre Vision in Sachen Versorgung von Tieren aus?
Ich bin glücklich in einem Team aus Kollegen wie jenem des Verterinärmedizinischen Instituts in Novara zu arbeiten, da es gefestigt und motiviert ist und durch einen lobenswerten wissenschaftlichen Background zusammengehalten wird. Dieses Team ist die Stärke in meinem beruflichen Alltag. Wenn es sich um einen multidisziplinären Ansatz für die besonders sorgfältige Behandlung unserer Patienten handelt, dann möchte ich wissenschaftliche Ausbildung und/oder persönliche Kompetenzen mit einer effizienten und humanen Kommunikation in Verbindung bringen. Eine Methode, die ich als respektvoll gegenüber dem Kunden, aber vor allem als nützlich erachte, um die Versorgung unserer Patienten zu verbessern.
Ein Ansatz, der zum Ausdruck bringt, wie sich die Rolle des Tierarztes über die Zeit verändert hat, genau gleich wie seine Möglichkeiten der beruflichen Weiterentwicklung…
Im Vergleich zur Vergangenheit denke ich, dass der Tierarzt heute die Möglichkeit hat sich weiterzubilden und seine Kenntnisse zu erweitern, ohne sich ausschließlich auf die Kenntnisse zu beschränken, die er im Rahmen seiner Ausbildung an der Universität erlangt hat. Das Angebot an Fort- und Weiterbildung, das sich heute auf die planerische Grundhaltung konzentriert und perfekt den Anforderungen der Anwender entspricht, ist ein Muss. Die Arbeit kann sich in Zukunft nur dann verbessern, wenn wir wissenschaftlichen Einflüssen und den durch sie entstehenden Innovationen einen positiven Wert beimessen.